Sehr geehrte Damen und Herren,
in über einem Jahr Pandemie haben wir alle eine Menge gelernt. Zum Beispiel haben wir laufend neue Erkenntnisse über die Folgen von Corona und den damit verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus auf die seelische Gesundheit gewonnen. Wissenschaftliche Erhebungen wie die COPSY-Studie oder die Corona-Health-App Study des Robert Koch-Institut (RKI) beleuchten die Auswirkungen von Lockdowns und Schulschließungen auf die seelische Gesundheit in Familien, bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Sie als Expertinnen und Experten, die tagtäglich mit Kindern arbeiten, sind damit im Berufsalltag längst konfrontiert. Für Ihren Einsatz in einer schon lange andauernden Ausnahmesituation danken wir Ihnen an dieser Stelle noch einmal herzlich.
Auch wenn wir uns dank der vielfältigen Maßnahmen und der fortschreitenden Impfquote eine Menge Alltag zurückerobert haben, bleiben in vielen Familien Ungewissheiten: Ist unser Familienleben eigentlich noch normal? Woher kamen diese vielen unangenehmen Gefühle, der Leere, der Angst und des Ärgers? Müssen wir etwas dagegen unternehmen und wenn ja, wie? Warum streiten wir so viel? Vielleicht haben wir einen nahen Menschen durch das Virus verloren oder jemand in der Familie leidet unter den Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung. All das stellt gerade für Familien eine Herausforderung dar.
Wir haben in den letzten Monaten intensiv darüber nachgedacht, wie wir die vielen neuen Fragestellungen ansprechen können, und haben schließlich ein Printprodukt entwickelt, das sich jetzt, pünktlich zu Schulbeginn, an die heimlichen Heldinnen und Helden der Pandemie wendet: die Kinder und Eltern. Das MucklMag.
Held des MucklMags, das verraten Name und Titel, ist der Pumuckl. Er ist der Klabauter aller Launen, der guten wie der schlechten. Ein allen Generationen bekannter Anwalt der Kinder – und zwar einer, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Sondern sagt, was er denkt – vor allem: was er fühlt.
Das Magazin will Kinder unterhaltsam informieren, gemischte Gefühle spielerisch aufgreifen, Klarheit in diffuse Stimmungslagen bringen. Und in manchen Momenten auch einfach Spaß machen.
Es will zeigen: Was Kinder und Familien in den letzten Monaten erlebt haben, hat eine Menge neuer, vielleicht bislang unbekannter Gefühle freigesetzt – und das ist in einer Situation wie der aktuellen Pandemie völlig normal. Auch Eltern kann das Magazin eine wichtige Verständnis-Grundlage sein.
Für die Eltern und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren haben wir in einem eigenen Heft Adressen mit Hilfeangeboten in ganz Bayern zusammengetragen – vor allem für Situationen, in denen es doch einmal akut wird. Denn, das lehrt der Pumuckl in dieser Ausgabe unseres neuen Magazins: sich Hilfe holen, ist oberstes Könnertum. Und keineswegs Schwäche oder Versagen.
Wir haben die Hefte in verschiedene Sprachen übersetzt, um Menschen unterschiedlicher Herkunft erreichen zu können.
Wenn wir es schaffen, über die seelischen Folgen der Pandemie im Gespräch zu bleiben, wenn wir annehmen und akzeptieren, dass sich Corona nicht so schnell abstreifen lässt, sondern uns noch eine Weile lang begleiten wird, dann ist schon eine Menge erreicht. Das MucklMag soll dabei unterstützen. Geben Sie es also gerne an die Kinder und Familien sowie an die zuständige Beratungslehrkraft und die zuständige Schulpsychologin bzw. den zuständigen Schulpsychologen in Ihren Einrichtungen weiter.
An dieser Stelle dürfen wir auf unsere Website www.mucklmag.de hinweisen. Sie ist das digitale Konzentrat beider Hefte. Hier veröffentlichen wir aktuelle Hilfeadressen, weitergehende Informationen und lassen Expertinnen und Experten für Kindergesundheit zu Wort kommen.
Außerdem kann man hier die Hefte downloaden und ab dem 06.09.2021 auch kostenlos bestellen. Schauen Sie doch gern einmal vorbei, und erzählen Sie anderen davon. Geben Sie uns gern Feedback (hello@muckl-mag.de), wie Ihnen das Heft gefällt, wir sind gespannt. Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Holetschek, MdL Staatsminister Prof. Dr. Michael Piazolo, MdL Staatsminister